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  • 标题:Musik als politisches Mittel in Barack Obamas Wahlkampf 2008
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  • 作者:Tina Seidel
  • 期刊名称:Samples. Notizen, Projekte und Kurzbeitr?ge zur Popularmusikforschung
  • 印刷版ISSN:1612-8001
  • 出版年度:2012
  • 期号:12
  • 出版社:Arbeitskreis Studium Popul?rer Musik
  • 摘要:Wenn es um Außenpolitik und um Mittel für die Durchsetzung der Ziele eines Landes geht, werden zumeist die ökonomische und die militärische Stärke einer Nation als Maßstab für die Erfolgsaussicht betrachtet. Es kann angenommen werden, dass Musik bei solchen Überlegungen normalerweise eine untergeordnete Rolle spielt. Dass Musik jedoch als Bestandteil der sogenannten »Soft Power« durchaus eine Bedeutung in außenpolitischen Fragen zukommt, wird durch die Ausführungen des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers und Politikberaters Joseph Nye deutlich. Nye führte den Begriff der »Soft Power« Anfang der 1990er Jahre ein und beschreibt damit Aspekte von Macht, die weder militärischen noch ökonomischen Ursprungs sind (vgl. Nye 2004: XI). Während er die beiden zuvor benannten Faktoren als »Hard Power« bezeichnet, zählt er alle Komponenten, die dem Staat eine gewisse Anziehungskraft verleihen, zur sogenannten »Soft Power« (vgl. ebd.: 5). Zu dieser Form der Macht gehören unter anderem die Normen und Werte eines Landes, die Art und Weise der politischen Führung, Ideen und beispielsweise technische Fortschritte der Nation genauso wie Filme, Bücher oder Musik, die aus dem Land stammen (vgl. ebd.: 8). Nye macht deutlich, dass es wesentlich einfacher für eine Nation ist, ihre außenpolitischen Ideen und Ziele zu verwirklichen, wenn die vorher genannten Punkte eine positive Ausstrahlung haben und dem eigenen Staat auf diese Weise zu mehr Beliebtheit in der Welt verhelfen. In einer Ausgabe der Zeit wurde diese Aussage kürzlich noch einmal auf den Punkt gebracht: »Soft Power […] sorgt dafür, dass man weniger Feinde und mehr Freunde hat« (Münkler 2011: 43). Der US-amerikanische Autor Matthew Fraser erwähnt in seinem Buch Weapons Of Mass Distraction beispielsweise, dass der US-amerikanischeMusiksender MTV Zuschüsse vom Weißen Haus erhalten habe, um mit seinem Programm auch in der muslimischen Welt junge Zuschauer zu finden, zu begeistern und »to win the hearts and minds of Moslem youths« (Fraser 2003: 172). Genau in dieser Form der Popularität eines Landes liegt aus Sicht von Nye eine wichtige Ressource der Macht. Ein bereits freundschaftlich eingestelltes Gegenüber muss nicht erst durch imposante Drohgebärden eingeschüchtert und zu einem gewünschten Ergebnis gezwungen werden (vgl. Nye 2004: 7).
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