Lange Zeit hat die Militärgeschichte in Deutschland unter den historischen Teildisziplinen ein geradezu verachtetes Mauerblümchendasein geführt: „Der Gegenstand Militär und Krieg galt als so unappetitlich, so wenig seriös, dass die Kunst- und Kulturwissenschaften eine Beschäftigung damit kategorisch ablehnten“ (S. 25), so konstatieren die Herausgeber in ihrer Einleitung; eine vermutlich zutreffende Aussage. Zudem eine höchst aufschlussreiche, nämlich im Hinblick auf die Parameter, nach denen die Geisteswissenschaften die Relevanz ihrer Forschungsthemen bemessen: Sich um das Thema „Krieg“ nicht zu kümmern, weil man ihn schlimm findet, ist so sinnvoll, wie die Krebsforschung einzustellen, weil die Krankheit wenig angenehme Assoziationen hervorruft.