In ihrer Studie „Die Angst vor dem kindlichen Tyrannen“ untersucht Miriam Gebhardt die sich wandelnden Vorstellungen frühkindlicher Sozialisation, ihre Weitergabe und Umsetzung von Expert/innen an Eltern und innerhalb von Familien im 20. Jahrhundert. Die Arbeit kreist um drei Fragekomplexe, die ich in dieser Rezension hervorheben möchte: Transfer von Wissen, Konzepte von Generation und ein historischer Zugriff auf Handlungsfähigkeit. Dabei setzt sich Gebhardt mit den Schnittstellen von Wissen und Handeln auseinander und ordnet sich implizit in das umkämpfte Terrain ein, auf dem nach dem ‚Eigensinn’ historischer Akteur/innen gesucht wird.