摘要:Vjekoslav Bajsić (1924–1994) der wie sein Vorgänger Karlo Balić in vielen Ansätzen seines Denkens und in seiner sogenannten »integralen Scholastik« die Grundbemühungen der Enzyklika Fides et ratio antizipiert hat, entwickelte in seinen Forschungen ein eigentümliches Verständnis der Naturwissenschaft. In diesem Beitrag versucht man zu zeigen, wie Bajsić nicht nur die modernsten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse religiös relevant gemacht hat, sondern zugleich die Religion selbst als das sinngebende Grundmoment der naturwissenschaftlichen Forschungen betrachtet, ohne das die Naturwissenschaften selbst in „Sinnkrise” des eigenen Verfahrens immer wieder gelangen. In diesem Sinne wird auch Bajsićs Begriff der „Hominisation” der Wissenschaft erörtert, zugleich aber der Religion selbst, d.h. seine Bemühung, die Religion und Wissenschaft ihre lebensweltliche Begründung und ihre Bedeutsamkeit für das konkrete menschliche Leben wieder zu erreichen, ohne die sie die weltlose und überzeitliche Gegebenheiten werden, die keine Möglichkeit mehr haben, den konkreten Menschen in seinem faktischen Leben in Anspruch zu nehmen.