期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2009
卷号:18
期号:1-2 (99-100)
页码:153-173
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:Seit Mitte der 90er-Jahre werden in Kroatien Autobahnbauprojekte durchgeführt, die zu den größten in Europa gehören. Neben vielen positiven Auswirkungen, die der Bau neuer Verkehrswege dem Land zweifelsohne gebracht hat, gibt es auch negative Seiten, die auf den ersten Blick jedoch nicht so sehr ins Auge fallen. Dazu gehört natürlich auch die Verkehrsumleitung, in deren Folge die bislang genutzten Hauptverkehrsstraßen umgangen werden. Mit dieser Untersuchung sollten die soziogeografischen Implikationen ermittelt werden, die nach Inbetriebnahme der Autobahn Zagreb–Rijeka im Zentralteil des Berglands Gorski kotar spürbar sind. Die Untersuchung umfasste die an der alten Fahrstraße Zagreb–Rijeka liegenden Ortschaften, von denen die Autoren einen wirtschaftlichen Abschwung annahmen, sowie Fužine als repräsentatives Beispiel für eine Ortschaft, die im Umland des Autobahnkreuzes Rijeka liegt und seit Inbetriebnahme der Autobahn einen wirtschaftlichen Aufschwung verbuchen kann. Die Untersuchung basiert auf Feldstudien und schließt die Erhebung kartografischer Daten ein, ferner Umfragen unter Ortsansässigen und Unternehmern sowie Interviews mit Vertretern der Lokalbehörden. Die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchungen besagen Folgendes: Das spürbar geschwächte Verkehrsaufkommen auf der alten Fahrstraße Zagreb–Rijeka hat ausgesprochen negative Folgen für den Dienstleistungsbereich (Gastronomie), der vormals die wichtigste Einnahmequelle der längs der „Lujzijana“ (Luisenstraße) wohnenden Lokalbevölkerung darstellte. Der Bau der Autobahn hat neue regionale Disparitäten im Raum Gorski kotar hervorgebracht, welcher Umstand von befragten Einwohnern der Ortschaften Severin na Kupi und Fužine bestätigt wird. Einerseits ist so die einstige das Bergland Gorski kotar durchquerende Hauptverkehrsstraße völlig marginalisiert worden, während andererseits die in der Umgebung der Autobahnanschlussstellen liegenden Ortschaften auf einmal ganz neue Zukunftsaussichten haben. Nachhaltige Überlebensstrategien in Gegenden mit begrenzten natürlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsperspektiven müssen ein breiteres Spektrum an Haupttätigkeitsbereichen aufweisen und dabei alle verfügbaren Ressourcen prüfen, statt sich auf Projekte zu beschränken, die lediglich kurzfristige Gewinne abwerfen.