期刊名称:Drustvena istrazivanja. Journal for General Social Issues
印刷版ISSN:1330-0288
出版年度:2005
卷号:14
期号:6 (80)
页码:925-946
出版社:Institute of Social Sciences IVO PILAR
摘要:Im Artikel wird die Ansicht vertreten, dass eine der Schlüsselprämissen der makrosoziologischen Theorien des 19. Jahrhunderts – der "pazifistische" Gedanke von einer progressiven Eliminierung von Gewalt aus dem Alltag der modernen Gesellschaft – korrigiert werden muss, und zwar durch einen Ansatz, der die persistierende Koexistenz von "organisierter Gewalt" (hier vornehmlich Militär und Institutionen) einerseits und der modernen Gesellschaftsordnung andererseits nicht außer Acht lässt. Eine Einsicht in diese Koexistenz ist bereits in einigen rezenten soziologischen Theorien zur Gesellschaftsmodernisierung artikuliert und durchgesetzt worden, da nämlich die Autoren die autonome Rolle von "Strukturen organisierter Gewalt" jeweils klar erkannt haben. "Autonom" heißt in diesem Kontext, dass die vom "Militärfaktor" ausgehenden Modernisierungseffekte nicht mehr nur auf Faktoren "höheren Ranges" (ökonomische, politische, ideologische, technisch-technologische usw.) reduziert werden. Vielmehr interpretiert man seine Wirkung als die einer Instanz, die über eine eigene (spezifische) Entwicklungslogik und -dynamik verfügt und stets mit anderen grundlegenden Entwicklungsdimensionen interagiert. Der genannte Befund lässt Vorsicht angeraten sein auch in Bezug auf theoretische Versuche, die Modernisierung und "progressive" Demilitarisierung in Gesellschaften zu identifizieren, die in der Zeit des Kalten Krieges existierten.