摘要:Verfügungsrechte über Land haben für Kleinbauern in
Entwicklungsländern überlebenswichtige Funktionen.
Allerdings verfügen sie in der Regel über einen quantitativ und qualitativ sehr eingeschränkten Zugang zu
dieser Ressource. Außerdem bestehen selten gesicherte
<i>property rights</i> in Form von formalisierten Eigentumsrechten. Die bestehenden Interessenkoalitionen
der politischen und wirtschaftlichen Eliten sowie die
institutionelle und finanzielle Schwäche des Staates
bilden weitere Unsicherheitsfaktoren für die kleinbäuerlichen Verfügungsrechte. In Brasilien ist die
Landfrage seit jeher von besonders heftigen Konflikten geprägt, da durch die phasenhafte Erschließung
des Landesinneren und die Herausbildung von Pionierfronten heute zeitlich und räumlich unterschiedliche Bodenrechtstypen aufeinander treffen. Traditionelle Verfügungsrechte über Land,die meist kollektive
Elemente miteinbeziehen, stehen individuellen, staatlich verbrieften <i>property rights</i> gegenüber und werden
häufig von informellen Individualrechten überlagert.
Wie sich diese Situation auf Verwundbarkeit und
Überlebensstrategien von Kleinbauern auswirkt, wird
anhand von drei Fallbeispielen aus der Pantanalregion
in Brasilien analysiert.