摘要:Nach dem ersten Wahlgang hatte der amtierende Präsident Eduardo Duhalde provokativ formuliert,
Menem werde durch K.O. oder durch Aufgabe verlieren. Diese Voraussage war vom Ex-Präsidenten
vehement dementiert worden. Letztlich warf Carlos Menem aber dann doch fünf Tage vor dem zweiten
Wahlgang das Handtuch. Die Argentinier wurden um das Recht gebracht, erstmals wie nach der neuen
Verfassung vorgesehen in einer Stichwahl ihren Präsidenten zu wählen, und der neue argentinische
Präsident, Néstor Kirchner, wurde um einen triumphalen Wahlsieg betrogen, da ihm die Umfragen
mehr als 70% der Stimmen vorausgesagt hatten. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Inwieweit belastet
die fehlende Krönung durch die Wähler – im ersten Wahlgang hatte Kirchner mit 22% der
Stimmen hinter Menem (24,5%) gelegen – die Handlungsfähigkeit des Präsidenten? Welche sind die
zukünftigen Herausforderungen? Inwieweit implizieren die Amtsübernahme von Kirchner und die
Kapitulation Menems vor der öffentlichen Meinung (in Form der Meinungsumfragen) einen Neuanfang
in der argentinischen Politik?