摘要:Die Studie „Antisemitismus als Problem und Symbol“ untersuchte die divergierenden Sichtweisen
auf Antisemitismus bei Akteuren aus Berlin, die auf verschiedene Konzepte, Beobachtungsfelder,
Organisationslogiken und Auseinandersetzungen um die symbolischen Aufladungen des Themas Antisemitismus
zurückzuführen sind. Die Rezeption der Studie durch Massenmedien und politische Akteure war ebenso divers
und ist Gegenstand des Aufsatzes. Trotz aller Divergenz in den Lesarten offenbaren sich in der Rezeption
positionsübergreifende Deutungsmuster einer ritualisierten öffentlichen Kommunikation über Antisemitismus. Dies
wird in drei Aspekten ausgeführt: Dominanz der Quantifizierung antisemitischer Phänomene (Quantitätsframe)
und inhaltliche Entkonkretisierung (1), vage Antisemitismusdefinitionen und Dichotomisierung des Feldes (2),
Entdifferenzierung von Antisemitismusphänomenen und Unterschätzung ihrer Symboldimension (3). Die Autoren
schlussfolgern, dass es einer wissenssoziologisch ausgerichteten Antisemitismusforschung bedarf, die die Analyse
von antisemitischen Phänomenen (Problemdimension) einbettet in die Analyse ihrer Thematisierungsweisen
(Symboldimension).