摘要: Kontakte von Patienten mit Vertretern des Gesundheitssystems sind von einer bestimmten Atmosphäre geprägt. Unterschiedliche Quellen solcher Atmosphären werden vorgestellt. Die Architektur von zwei Rehabilitationseinrichtungen für Patienten und Patientinnen mit Rückenmarks- und Hirnverletzungen (Reha Basel und Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil) verdeutlicht das Bemühen der Architektinnen, die Vorgaben der Bauherrschaft umzusetzen: Während in Basel der Gedanke eines langsamen Heranführens an das Leben im Rollstuhl vorherrscht, vermittelt die Architektur in Nottwil eine Aufbruchsstimmung, die dem Leben im Rollstuhl seine Schrecken nehmen will. Auch die Einrichtung von Praxisräumen widerspiegelt unterschiedliche Absichten, Atmosphäre zu prägen. Im zweiten Teil der Arbeit geht es um die Frage, wie Atmosphären in einer Begegnung entstehen, die nicht auf die Unterstützung ästhetischer Elemente zurückgreifen kann. Als Quelle atmosphärischer Prägungen wird die innere Welt von Fachperson und Patient etabliert, Reibungen mit der Ablehnung des Innenwelt-Dogmas in der Neuen Phänomenologie werden diskutiert. Als Voraussetzung für das Entstehen dichter atmosphärischer Räume wird eine Patienten-zentrierte Gesprächsführung und eine offene und neugierige Haltung benannt und an Beispielen erläutert.