摘要:Ziel dieses Kurzbeitrages ist es, einen Einblick in den Nutzen und die Grenzen von Modellökosystemen bei der Untersuchung von Schadstoffeffekten auf benthische Lebensgemeinschaften, insbesondere der Meiofauna, zu geben. Eine Vielzahl von Schadstoffen akkumulieren in Sedimenten, die somit eine komplexe Belastung für benthische Organismen darstellen. Neben direkten Effekten spielen indirekte Effekte eine große Rolle. Durch veränderte Konkurrenz oder Räuber-Beute-Beziehungen können vielfältige Effekte im benthischen Nahrungsnetz ausgelöst werden, die nicht durch eine direkte Toxizität vorhandener Schadstoffe erklärbar sind. Es werden daher sowohl direkte als auch indirekte Effekte aus zwei Mikrokosmosstudien mit dem Schwermetall Cadmium und dem Veterinärpharmazeutikum Ivermectin vorgestellt. In beiden Untersuchungen kam es zu klaren Veränderungen, sowohl der Abundanz als auch der Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft der Meiofauna. Letztlich sind die Ziele von Studien mit Modellökosystemen, Effekte eines bestimmten Schadstoffs auf natürliche Lebensgemeinschaften im Freiland vorauszusagen sowie Ergebnisse von Freilandstudien erklären zu können. Die beiden durchgeführten Studien zeigten, dass die Untersuchung der Meiofauna in Mikrokosmen zur Erreichung dieser Ziele wesentlich beitragen kann. Darüber hinaus können Mikrokosmen mit Meiofauna möglicherweise einen Beitrag zur Risikobewertung leisten, indem sie die effektgeleitete Analyse (EDA) bei der Identifizierung von effektverursachenden Schadstoffen in komplexen Umweltproben unterstützen.