Die "Laborschule" als ein Gesamtschulmodell in Bielefeld wurde 1974 gegrundet. Der Reformpadagoge Hartmut von Hentig leitete diese Schule und legte den Schwerpunkt auf eine "Erziehung zur Politik" und eine "Erziehung zur Verantwortung". Um diese Ziele zu erreichen, wurde die Laborschule zu einer "Curriculum-Werkstatt" weiterentwickelt. Weiterhin wurde groβer Wert auf die Idee von "Schule als Erfahrungsraum" und das gemeinsame Lernen von Schulern unterschiedlicher sozialer Herkunft gelegt. Von Hentig kritisierte die uberkommenen Bildungsprivi-legien und forderte eine gemeinsame und allgemeine Bildung fur alle Schuler. Hinter dieser Idee stand die Bildungsreform der 1960er und 70er Jahre in Deutschland. Der ursprungliche, von Reformpadagogen unterstutzte Gedanke dieser Reform war, dass die traditionellen sozialen Schichten sich verandern und alle Burger gleiche Bildungschancen haben sollten. Dieses Konzept hatte auch Einfluss auf den Bereich Sport in der Laborschule. Im Sportunterricht wurde darauf geachtet, dass die Schuler durch korperliche Erfahrung ihren eigenen Korper oder den anderer erfahren und an-nehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden nicht nur traditionelle Sportarten, sondern auch an-dere korperliche Aktivitaten in den Unterricht aufgenommen. Dadurch entstanden die Orientierung auf nicht-traditionelle Sportarten und die Korperorientierung im Sportunterricht. In dieser Arbeit geht es um das Verhaltnis von Bildungsreform, Laborschule und dem Bereich Sport in der Laborschule. Es wird analysiert, wie die reformorientierte Idee der Laborschule den Bereich Sport beeinflusste.