Seit Anfang der 80er Jahre wurde das Konzept der Korpererfahrung in die fachdidaktische Diskussion in der B. R. Deutschland eingefuhrt. Es wurde zuerst von Jurgen Funke vorgeschlagen und ist noch heute mit den Namen von Funke und Gerhart Treutlein verbunden. Die Vertreter dieses Gedankens versuchten, ihr fachdidaktisches Modell vom Korper aus zu begrunden. Als Hintergrund der Entstehung dieses Konzepts kann man auch solche Phanomena erkennen, die mit Begriffen wie Verschwinden des Korpers oder Wiederkehr des Korpers in der hochindustriellen Gesellschaft und der Schule heute gekennzeichnet werden. Deswegen ist das Konzept in der fachdidaktischen Diskussion mit den Begriffen Ereignen meines Korpers und Zuruckgewinnen des Subjekts gepragt. Man bezeichnet heute diesen Versuch als Korpererfahrung. Doch welche Erfahrungen ergeben sich, und welche Moglichkeiten bietet das Konzept eigentlich fur das Fach Sport heute? Um diese Fragen zu beantworten, versuchen wir, die bisherigen Erfahrungen in der Praxis zusammenzufassen, um so auch in Japan ein fachdidaktisches Modell entwickeln zu konnen. Fur die Analyse orientieren wir uns an den folgenden Punkten: a) Verbesserung der Kommunikationsfahigkeit, b) Bestatigung der Identitat, c) Erhohung der Sensibilitat der Sinnesorgane und Steigerung der korperlichen Funktionen, d) Verbesserung der Leistungsfahigkeit, e) Veranderlichkeit der Kultur, f) korperliches Wohlbefinden. Mit diesen sechs Aspekten beschreiben wir die Korpererfahrung, wie sie in zwei Buchern von Funke (1983) und von Treutlein (1986) wiedergegeben wird. In Funkes Buch finden sich vorwiegend Erfahrungen zu den Punkten a) bis c). Dagegen stehen in Treutleins Buch die Punkte d) bis e) im Vordergrund. Der Unterschied der in beiden Buchern beschriebenen Erfahrungen liegt a) in dem im Unterricht behandelten Lehrstoff und dem Alter der Schuler, b) in der Grundeinstellung der beiden Autoren selbst zur Korpererfahrung, c) im Stellenwert der Korpererfahrung im Sportunterricht. Das Ergebnis weist auch die Unklarheiten der Curricula nach. Daruberhinaus sind dort auch die unklaren Methoden bei der Feststellung der Korpererfahrungen zu ersehen. Solche Situationen sind auch in Japan bekannt. Aus den Versuchen in Deutschland konnen wir fur die Diskussion in Japan die folgenden zwei Punkte nennen: Uber die Situation in Japan laβt sich sagen, daβ hier Curricula fehlen, die vom Korper ausgehen. Auch gibt es kaum Diskussionen daruber, welche Korpererfahrung die Schuler machen sollen. Deswegen konnten wir aus den Versuchen in Deutschland hinreichend Hinweise fur die Erarbeitung eines fachdidaktischen Modells in Japan erhalten.