期刊名称:ŽIVOT I ŠKOLA, časopis za teoriju i praksu odgoja i obrazovanja
印刷版ISSN:0044-4855
出版年度:2016
卷号:LXII
期号:3
页码:25-36
语种:Croatian
出版社:Faculty of philosophy Osijek, Faculty of education in Osijek 31 000 Osijek, L. Jagera 9
摘要:Die Überlegung zu diesem Beitrag geht von der Prämisse aus, dass bei der Analyse, Kritik und Reflexion der Alternativen zur heutigen Entwicklungs‐ und Bildungsstrategien der EU einen zentralen Moment ihre theoretisch‐pädagogische Grundlage ausmacht, die fast immer ausgelassen wird. Ob es nun explizit um die Pläne für die Reform der Hochschulbildung geht oder das umfassende Bildungssystem als Untersystem des breiteren Wirtschaftssystems bezeichnet wird, ist die Perspektive, von der man ausgeht, diejenige der Selbstverständlichkeit der angenommenen, funktionell bestimmten Ziele. Die Fragen der Reformen werden dann auf die technischen Kategorien der Produktstandardisierung, Qualitätskontrolle, strengen Zweckmäßigkeit, expliziten Messbarkeit, Wiederholbarkeit und Effizienz in Bezug auf Input‐Output reduziert. In einem solchen Rahmen verschwindet zwangsläufig das theoretisch‐pädagogische Denken, so dass jedes kritische, emanzipatorische und humanistische Entwicklungspoten‐zial der Bildung verloren geht. Getrennt von den Problemen der allgemeinen Pädagogik, der systematischen Päda‐ gogik und Philosophie betrachtet, wird die Didaktik wiederum auf bloße Bildungstechnik reduziert. Die These dieses Beitrages weist darauf hin, dass im kritisch‐pädagogischen Sinn in der zentralen Idee der EU‐Bildungsreformen (wie Sorbonne‐Erklärung oder Bologna‐Erklärung, Lissabon‐Strategie, Europa 2020‐Strategie und Rethinking education Initiative) eine unreflektierte Idee der zielorientierte Ausbildung enthüllt wird, die besonders vergleichbar mit den Ideen der amerikanischen Curriculum‐Theoretiker vom Anfang und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Franklin Bobbitt und Ralph Tyler ist, deren Ideen aber theoretisch‐pädagogisch überwunden sind. In der natürlichen Koexistenz solcher pädagogischen Ideen und des modernen neoliberalen Kapitalismus stellt sich dem pädagogischen Auge die Frage – bewegt sich jenes, was heute in der Europäischen Union unter dem Namen der Bildungsreform verstanden wird, in Richtung der wahren "Europäischen Bildung" oder geht es aber um den endgültigen Tod der europäischen Bildung und des europäischen Geistes?