Ausgehend von exogen vorgegebenen Verhandlungsnetzwerken erklären soziologische Tauschtheorien bilaterale Aufteilungen von festgelegten Überschüssen (z. B. Kuchen, Geld) als Folge der strukturellen Einbettung der Tauschpartner. Entsprechend der verfügbaren experimentellen Befunde konzentrieren wir uns auf einfache Tauschnetzwerke und legen ein formales Modell zur Vorhersage der Profitaufteilung in solchen Strukturen vor. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen verbinden wir die generalisierte Nash-Verhandlungslösung aus der Spieltheorie mit der Annahme, dass sowohl relationale Eigenschaften als auch Netzwerkpositionen die Tauschergebnisse beeinflussen. Die resultierenden Punktvorhersagen für Profitaufteilungen stimmen gut mit experimentellen Befunden von Cook et al. (1983), Lovaglia et al. (1995), Markovsky, Willer und Patton (1988), Simpson und Willer (1999), Skvoretz und Fararo (1992), Skvoretz und Willer (1993) sowie Yamagishi, Gillmore und Cook (1988) überein.