In diesem Beitrag wird theoretisch und empirisch untersucht, wie sich die Entscheidungssituation im Zusammenhang mit der Geburt eines zweiten Kindes im Zuge des Wandels von Familie und Familienbildung verändert hat. Es wird der These entgegengetreten, daß wir auf dem Weg zur Ein-Kind-Familie sind. Dafür lassen sich eine Reihe von theoretischen Gründen angeben. Die zentrale These ist, daß mit der größeren individuellen Autonomie bei der Entscheidung für oder gegen eine Familie sich immer mehr Partner entweder gegen Kinder überhaupt oder aber eher für mehr als ein Kind entscheiden. Diese These läßt sich entscheidungstheoretisch, aber auch empirisch plausibilisieren. Mehr noch, es lassen sich deutliche Anzeichen dafür erkennen, daß sich jenseits der traditionellen Familienbildung zukünftig solche neuen Polarisierungsphänomene etablieren könnten.