Dieser Beitrag zielt darauf ab, eine Form der subjektiven Erwerbsunsicherheit, nämlich die individuellen Sorgen um den Verlust des Arbeitsplatzes, zu untersuchen. Während es eine Vielzahl von Befunden zur Entwicklung objektiver Erwerbsverläufe gibt, beschränkt sich die bisherige Forschung zur subjektiven Erwerbsunsicherheit weitestgehend auf Querschnittanalysen. Deshalb ist auch kaum etwas darüber bekannt, wie häufig bzw. wie lange sich Arbeitnehmer Sorgen um ihre Beschäftigung machen. Dieser Beitrag mçchte helfen, diese Lücke zu schließen, indem mithilfe einer Sequenzmusteranalyse der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) typische Unsicherheitsverläufe identifiziert und beschrieben werden. Dauerhaft große Sorgen, den Arbeitsplatz zu verlieren, erweisen sich als selten, jedoch berichtet fast jeder dritte Beschäftigte von chronischer Unsicherheit. Zudem zeigt sich, dass subjektive Arbeitsplatzunsicherheit nur z. T. mit objektiv prekären Beschäftigungsbedingungen einhergeht.