In der Wissenschaftssoziologie ist die Diagnose einer „Medialisierung“ der Berichterstattung über wissenschaftliche Themen von zentraler Bedeutung. Dieses Konzept weist bislang allerdings einige Unzulänglichkeiten auf, die im vorliegenden Artikel bearbeitet werden: Erstens sind die konkreten Implikationen der „Medialisierung“ bislang unklar. Daher wird eine dimensionale Analyse vorgestellt, auf deren Basis Medialisierung als Extensivierung, Pluralisierung und als Zunahme von Kontroversen in der Wissenschaftsberichterstattung verstanden werden kann. Zweitens wird der bislang unklare Geltungsbereich des Konzepts durch eine vergleichende Analyse der Berichterstattung über drei Wissenschaftsthemen präzisiert. Dabei wird deutlich, dass sich eine Medialisierung nur für einige wissenschaftliche Themen und für andere Themen nur partiell oder nicht zeigen lässt. Drittens wird die Medialisierungs-Diagnose bislang nicht mit einer befriedigenden Erklärung dieser Veränderung verbunden. Daher werden im vorliegenden Artikel zwei akteurstheoretische Ansätze vorgestellt und empirisch illustriert, die deutlich machen können, warum bestimmte Themen medialisiert werden und andere nicht.