Der vorliegende Artikel schätzt den Umfang einer Population von Konsumenten harter Drogen in Zürich. Da diese Population nur schwer zugänglich ist, gestaltet sich bereits die Schätzung ihrer Größe schwierig. Anhand eines von uns durchgeführten Surveys erhoben wir mehrere Teilstichproben. Aus dem Verhältnis der Stichprobengrößen und der Schnittmenge der mehrfach erfassten Individuen lässt sich die Populationsgröße ableiten. Wir erweitern dieses einfache Capture-Recapture-Modell, welches, aus der Biologie und Demografie stammend, wenig plausible Annahmen über die Homogenität der erfassten Subjekte trifft, auf (i) multiple Stichproben und (ii) via Stratifizierung auf heterogene Populationen. Zudem stellen wir eine Bayesianische Version des Capture-Recapture-Modelles vor, die (iii) durch die Berücksichtigung qualitativen Expertenwissens eine genauere Schätzung ermöglicht. Wir illustrieren diese Modelle an den selbst erhobenen Daten über die Besucher der vier niederschwelligen Anlaufstellen für Konsumenten harter Drogen in Zürich. Die Resultate zeigen die Relevanz unserer Modellerweiterungen und die Vorteile der Bayesianischen Methode nicht nur für die hier vorliegenden Daten, sondern auch für ähnliche Studien verborgener Populationen.