摘要:Mobility capital or “motility“ is an essential part of social integration in very modern societies, that, in turn, experience an increase in the number of ways in which people can move through time and space, and thereby ensure the simultaneous presence of human beings or actors. Today, strategic choices and mobility differentiations have taken the place of spatial constraint. We argue that motility is a good basis for the analysis of motivations, decision-making processes, and constraints that dominate the use of space. In doing so, we intend to show that, far from being a purely personal trait that essentially depends on innate skills or individual strategies, motility is construed within the family sphere. As such, it is a factor of the motivations that govern the functioning and the structures of the family sphere. After presenting the concept of motility and illustrating its implications for family life as well as for its spatial manifestations, we take a look at the effects of both family structures and family functioning on the acquisition of motility and on the point in time children leave home. We continue with an exploration of the links between residential location and the tensions that these links can produce between the residential context and the functioning of the family. As a conclusion, we take a renewed look on the spaces that are occupied by the family in light of our research findings. Zusammenfassung Das Mobilitätskapital oder die „Motilität” ist ein essentieller Bestandteil der sozialen Integration in sehr modernen Gesellschaften, in denen die Zahl der Möglichkeiten, sich durch Raum und Zeit zu bewegen, zunimmt. Dadurch wird die simultane Präsenz von Menschen bzw. sozialen Akteuren sichergestellt. Möglichkeiten der strategischen Auswahl und Differenzierungen in der Mobilität sind heute an die Stelle der räumlichen Beschränkungen getreten. Es ist unser Argument, dass die Motilität eine gute Ausgangsbasis ist für die Analyse der Motivationen, der Entscheidungsprozesse und der Beschränkungen, die die Nutzung des Raumes bestimmen. Wir beabsichtigen dadurch aufzuzeigen, dass Motilität sich innerhalb der Familiensphäre konstituiert und keinesfalls ein reines Persönlichkeitsmerkmal ist, das wiederum von angeborenen Fähigkeiten oder individuellen Strategien abhinge. Somit ist die Motilität ein Motivationsfaktor, der das Funktionieren und die Strukturen der familialen Sphäre bestimmt. Nach Vorstellung des Motilitätskonzeptes und Darstellung der Implikationen, die sich daraus ergeben, werfen wir einen Blick auf die Effekte, die die Familienstrukturen und die Funktionsweise der Familie auf dem Erwerb der Motilität sowie auf dem Zeitpunkt haben, zu dem die Kinder das Elternhaus verlassen. Danach untersuchen wir die Zusammenhänge zwischen dem Wohnort und dem Motilitätserwerb und den Spannungen, die diese Zusammenhänge zwischen Wohnkontext und dem Funktionieren der Familie hervorrufen können. In unserer Schlussfolgerung werfen wir im Lichte unserer Forschungsergebnisse nochmals einen Blick auf die Räume, die von der Familie besetzt werden.