摘要:Zusammenfassung. Im Zentrum dieser Untersuchung steht die Frage, wodurch wir tatsächlich Erlebtes von lediglich Vorgestelltem, durch Gedanken oder unsere Fantasie Geschaffenem, unterscheiden können. Diese und ähnliche Fragestellungen werden im Rahmen des Realitätsüberwachungsansatzes untersucht, allerdings mit relativ einfachen Handlungssequenzen. Ziel dieser Untersuchung war, diesen Ansatz auf komplexere autobiografische Erlebnisse auszudehnen und seine Brauchbarkeit bei der Diskrimination von erlebten vs. erfundenen Erlebnissen zu überprüfen. Wir ließen 100 Studierende, Schüler und Auszubildende innerhalb einer Woche je eine auf einem tatsächlichen, “besonderen“ Erlebnis beruhende und eine frei erfundene Geschichte - in ausbalancierter Reihenfolge - niederschreiben. Im Anschluss daran sollten die Verfasser die Geschichten anhand des Selbstbeurteilungsbogens von Erinnerungsqualitäten (SBEQ) - einer adaptierten Fassung von Johnson, Foley, Suengas und Raye’s (1988) Memory Characteristics Questionnaire - einschätzen. Die Ratings wurden getrennt für erlebte und erfundene Geschichten Faktorenanalysen unterzogen. Auf Grund theoretischer Vorüberlegungen und dieser Faktorenanalysen wurden acht Skalen von Erinnerungsqualitäten gebildet, die sich als Klarheit und Lebendigkeit, Sensorische Informationen, Räumlichkeit, Zeitangaben, Emotionen und Gefühle, Rekonstruierbarkeit, Realitätsnähe und Kognitive Operationen interpretieren lassen. Eine multivariate Varianzanalyse mit Wahrheitsstatus, Vorbereitung der Erzählung und Gechlecht der TeilnehmerInnen diskriminierte hochsignifikant zwischen erlebten und erfundenen Geschichten auf 6 der 8 Skalen. Die Zeit zur Vorbereitung der Erzählung hatte nur bei 2 Skalen eine Bedeutung. Die Ergebnisse werden in die theoretische Diskussion um Realitätsüberwachungsprozesse eingebettet. Keywords:  Realitätsüberwachung , Quellenüberwachung , Fantasie , Wirklichkeit , Diskrimination