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  • 标题:Wissenschaftstheorie als Ursache von Hierarchiebildung in der deutschsprachigen Archäologie
  • 其他标题:Wissenschaftstheorie als Ursache von Hierarchiebildung in der deutschsprachigen Archäologie
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  • 作者:Raimund Karl
  • 期刊名称:Archäologische Informationen
  • 印刷版ISSN:2197-7429
  • 出版年度:2010
  • 卷号:33
  • 期号:1
  • 页码:19-29
  • DOI:10.11588/ai.2010.1.10178
  • 语种:German
  • 出版社:DGUF e.V.
  • 摘要:Die Gründungsväter der deutschsprachigen Ur- und Frühgeschichte, Virchow, Hoernes und von Merhart, waren alle überzeugte Positivisten. Seitdem folgt die deutschsprachige Ur- und Frühgeschichte in ihren Fußstapfen: man glaubt dass Beobachtungen mittels induktiver Schlüsse in wahre wissenschaftliche Erkenntnisse umgewandelt werden. „Woher weißt Du das? Auf welche Quelle, welche Autorität stützt sich diese Behauptung?“ sind die zentralen Fragen, nach denen Aussagen beurteilt werden. Dadurch wird ein einziges Kriterium wichtig: dass sich Aussagen als richtig erweisen, dass der, der eine Behauptung aufstellt, mit eben dieser Behauptung Recht hat.Haben zwei Wissenschafter zum gleichen Thema unterschiedliche Meinungen, kann nur einer von ihnen Recht haben. Und nachdem der, der Recht hat, nach dem obigen Verständnis der bessere Wissenschafter ist, kommt ihm die größere Autorität zu, kann man seinen Aussagen mehr vertrauen. Der, der stets mit seinen Aussagen Recht hat, der am meisten wahres Wissen besitzt, ist daher der beste Wissenschafter – und wem außer diesem sollte man Ressourcen geben, Glauben schenken, seinen Entscheidungen folgen?: Wissen ist Macht.Wissenschaftliche Meinungsverschiedenheiten sind in der deutschsprachigen Archäologie daher immer (auch) ein Machtkampf: der, der Recht hat, unterwirft den, der anderer (falscher) Meinung war, seiner auctoritas, gewinnt Macht. Umgekehrt darf ein wissenschaftlich „Mächtiger“ nie dabei ertappt werden, dass er Unrecht hat, denn das bedeutet Macht zu verlieren. Die logisch zwingende Folge eines solchen wissenschaftstheoretisch verursachten Machtkampfes ist die Ausbildung akademischer Hierarchien, eines „wissenschaftlichen Feudalsystems“.
  • 其他摘要:The founding fathers of German academic prehistory, Virchow, Hoernes and von Merhart, were all staunch logical positivists. Since them, German prehistory has followed in their epistemological footsteps: it is believed that observations can be transformed into true scientific discoveries by means of inductive reasoning. „How do you know that? On which source, which authority does this statement rest?“ are the central questions against which scholarly statements are judged. This makes a single criterion essential: that a scholarly statement turns out to be true, that he who has made it turns out to have been right. Yet, if two scholars have differing opinions on the same subject, only one of them can be right. And since, following the above logic, the one who is right is the better scholar, he is the greater authority, the one whose statements can be trusted more. He whose scholarly statements always are right, he who has the most true knowledge, is the best scholar – and who but the best scholar should be given resources, should be trusted, should decide an argument?: knowledge is power.Scholarly disputes in German archaeology thus (also) always are a power struggle: he who is right subjects the one who proposed something different (wrong) to his scholarly auctoritas, thus increasing his power. Conversely, a ‚powerful‘ scholar must avoid being caught making an incorrect statement, since being wrong equals losing power. The necessary consequence of such an epistemologically induced power struggle is the emergence of academic hierarchies, of an ‚academic feudal system‘.
  • 关键词:Epistemologie; Positivismus; Logik; Wissen; Autorität; Hierarchiebildung
  • 其他关键词:epistemology; positivism; logic; knowledge; authority; hierarchy
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