摘要:Aus der spieltheoretischen Analyse des einmaligen Gefangenendilemmas (PD) kann abgeleitet werden, dass Kooperation sowohl aufgrund aggressiver als auch aufgrund defensiver Motive unterbleibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob in dem PD Verluste oder Gewinne verteilt werden. Aus dem Konzept der Verlustaversion folgt dagegen, dass in einem negativen PD, in dem Verluste verteilt werden, die Kooperation höher ausfallen sollte als in einem gleichwertigen positiven PD mit Gewinnauszahlungen. Szenarien und Dilemma-Situationen, in denen die entsprechenden Unterschiede von Bedeutung sein sollten, sind allgegenwärtig (z.B. Umweltprobleme, Kriege). In der präsentierten empirischen Evidenz aus Laborexperimenten mit 270 Studierenden zeigen sich jedoch keine Unterschiede in den Kooperationsraten zwischen Gewinn- und Verlustbereichen.↓Game theoretical analysis of the one-shot prisoner’s dilemma (PD) predicts a reduction of cooperation due to both aggressive and defensive motives regardless of whether gains or losses are at stake. Loss aversion among the participants, in contrast, suggests that looming losses will foster cooperation. As a consequence, cooperation should be higher in a negative PD in the loss domain than in an equivalent positive PD in the gain domain. Scenarios and dilemma situations for which respective differences should be significant are ubiquitous (e.g., environmental problems, wars). Empirical evidence from laboratory experiments with 270 students, however, indicates no differences in cooperation rates between gain and loss domains.