期刊名称:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
印刷版ISSN:1438-5627
出版年度:2005
卷号:6
期号:1
语种:English
出版社:Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research
摘要:Ambivalenz ist ein Schlüsselbegriff, der in den meisten grundlegenden Feldern der Psychologie – so z.B. in der Wahrnehmungs-, Persönlichkeits-, Kommunikations- und Kognitionsforschung – verwendet wird. Dabei wurde aber meist die Relevanz von Ambivalenz für Prozesse der Bedeutungs- und Sinnkonstruktion übersehen. Alle Bedeutungen werden in der Gegenwart geschaffen (wobei vergangene Erfahrungen in diesem Prozess integriert werden) in ihrem Bezug auf eine Zukunft, die aber niemals vollständig durch die Gegenwart determiniert werden kann. In dem von uns skizzierten Entwicklungsmodell zeigen wir, wie Bedeutungen im Spannungsfeld zwischen Gegenwart und Zukunft entstehen. Hierzu werden drei Verläufe unterschieden: Erstens erreicht der Prozess der Bedeutungskonstruktion und -zuschreibung im Falle des Fehlens von Ambivalenz einen gewissen Status quo und fällt danach ab. Zweitens führt schwache Ambivalenz zu sprunghaften Start- und Stoppbewegungen im Prozess der Bedeutungsgenese entlang von auslösenden Zeichen. Solche Zeichen "kontrollieren" Bedeutungen in der Gegenwart nur probeweise und vorläufig, ohne dabei mögliche zukünftig zu erschließende Bedeutungen grundsätzlich einzuschränken. Drittens führt hohe Ambivalenz zum Aufkommen "starker" Zeichen, die zur Aufgabe haben, Ungewissheit bezüglich der Gegenwart werdenden Zukunft einzuschränken. Zur Veranschaulichung des Modells werden empirische Daten aus einer mikrogenetischen Studie zur Konstruktionsprozessen von Bedeutung/Sinn in der Entwicklung junger Erwachsener verwendet. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0501231
其他摘要:Ambivalence has been a key notion that is used in most basic areas of psychology—research on perception, thinking, personality, and communication. However, its implications for processes of meaning-making have been largely overlooked. All meanings are created in the present (integrating elements of past experience) in relation to a future that can never be entirely determined at the present. We outline a developmental model of how meaning emerges through the tensions between the present and the future. Three trajectories can be found in this process. First, lack of ambivalence (the null condition) leads the meaning production to reach a status quo and decline. Secondly, low to moderate ambivalence leads to erratic movement of starting and stopping of the meaning making through the production signs. These signs tentatively control meaning in the present while not constraining the path meaning may take in the future. Thirdly, maximum ambivalence leads to the emergence of "strong" signs that function to constrain the uncertainty of the future as it is becoming present. Empirical data from a microgenetic study of meaning making in the development of young adults will be used to illustrate the model. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0501231